Seit meiner Ankunft sind schon bald 2 Monate vergangen. Es fühlt sich  jedoch viel länger an, denn ich habe schon viel erlebt.
Man gewöhnt sich schnell an das neue Schulsystem und auch an die Sprache. Mein Vorteil gegenüber den asiatischen Austauschschüler ist, dass ich kaum jemanden hier kenne, mit dem ich in meiner Muttersprache reden könnte. Das macht mir das Englisch lernen leichter.
Uns wurde gesagt, dass die amerikanischen Schulen viel leichter als die zuhause seien, aber so ganz stimmt das nicht. Zumindest nicht an meiner Schule. Und dafür bin ich dankbar. Ich habe das Gefühl die Stunden sind etwas leichter, aber ich werde trotzdem gefordert. Die einzige wirkliche Schwachstelle ist das Sprachprogramm dieser Schule. Da meine Abschlussprüfungen möglicherweise in Französisch sind, wollte ich an eine Schule die Französisch anbietet.
Hier gibt es 4 Französisch Stufen. Von French I bis French III, dann noch AP French, was die höchste Stufe ist. Ich wurde in French II eingeteilt, und bin in meiner ersten Schulstunde eingeschlafen. Sie haben mich in kurzem Abstand zuerst in French III, dann AP French eingeteilt, trotzdem ging das 'In-der-Stunde-einschlafen' weiter, denn der Unterricht war mir einfach viel zu langweilig.
Nach einigen langen Gesprächen mit den Verantwortlichen und meinem Schulleiter, beschlossen wir mich für das erste Semester in Study Hall einzuteilen. Study Hall ist eine Freistunde, in der in der Bibliothek unter Aufsicht gelernt wird. Für das 2. Semester haben wir verschiedene Möglichkeiten wie Online Studien oder College Classes angeschaut. Wir werden noch genau abklären, wie ich im 2. Semester Französisch lernen werde. Für jetzt habe ich eine Freistunde in der ich nach meinem Kenntnisstand und mit meinem Material lernen kann. Ich hoffe wir finden eine gute Lösung die für alle stimmt.
Am Orientierungstag unserer Schule mussten alle neuen Austauschschüler Tests in Englisch und Mathematik machen, um herauszufinden in welche Klassen wir kommen. Ich denke sie hätten für einige andere Fächer auch Tests machen sollen, aber denke auch das wir dann 2 Orientierungstage machen müssten.
Besonders in Geschichte merke ich, dass was uns über die amerikanischen Schulen gesagt wurde nicht unbedingt wahr ist. Ich habe Englisch und Biologie mit Sophomores (10. Klässler), da mein Englischniveau nicht gut genug für meine Stufe ist. Doch in American History bin ich mit anderen Juniors, was manchmal sehr anstrengend sein kann, da der Stoff zum Teil schwer verständlich ist. Zum Glück hat unser Geschichtslehrer Verständnis für das.
Was für mich extrem überraschend war, ist wie eng die Schule hier ist. Zuhause geht man nach der Schule meistens ziemlich direkt nach Hause. Ausserdem haben wir kein wirkliches Sportteam. Jedenfalls weiss ich davon nichts. Hier ist 'School Spirit' spürbar, und zwar jeden Tag. Meine Schule hat so einiges an Sportteams, darunter Volleyball, Football und Soccer. Jetzt da die Turniersaison für diese Sportarten begonnen hat, ist beinahe jeden Abend ein Spiel für irgendeinen Sport angesagt. Beinahe die ganze Schule nimmt dabei immer einen Teil der Tribüne ein, und bei jedem Heimspiel ist praktisch die ganz Heimtribüne besetzt. Auch wenn die Abende lang und kalt werden. Und das Team wird natürlich auch kräftig angefeuert.
Was ich an dem zusätzlich noch mag, ist dass wir jedes Football Heimspiel ein Motto haben. Das erste Motto war Hawaii, und erstaunlich viele Leute haben dabei mitgemacht. Natürlich gibt es auch immer diejenigen, die gerne etwas übertreiben. Beim Thema Hawaii mit Hawaii-Rock, Blumenkette und Kokosnussschalen-BH zum Beispiel.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog